Unter Hot­spots der Gemein­de­ent­wick­lung (Hot­spot, nach Duden »etwas, was ein hohes Kon­flikt­po­ten­zi­al in sich birgt, von gros­ser Bri­sanz ist«) lese ich im Schluss­be­richt Stadt­ent­wick­lungs­kon­zept vom 15. Okto­ber 2015:

»H3 Lär­chen­gar­ten
Es besteht ein öffent­li­ches Inter­es­se, das struk­tur­schwa­che Gebiet auf­zu­wer­ten. Die Her­aus­for­de­rung liegt im unmit­tel­ba­ren Neben­ein­an­der grund­ver­schie­de­ner Bau­ty­po­lo­gien. Das Are­al wird domi­niert von den drei Hoch­häu­sern, wel­che mit dem TZP «Hoch­häu­ser Bru­der­holz­stras­se» pla­nungs­recht­lich mit einer Orts­bild­schon­zo­ne gesi­chert sind. Die grös­se­re Teil­flä­che ist mit drei- bis vier­ge­schos­si­gen Zei­len­bau­ten belegt.
Die geeig­ne­te Stra­te­gie (gross­zy­kli­sche Erneue­rung im Rah­men der Zonen­vor­schrif­ten oder umfas­sen­de Sanie­rung auf Grund­la­ge einer Son­der­nut­zungs­pla­nung) ist im Rah­men einer Vor­stu­die sorg­fäl­tig zu ermit­teln. Die erfor­der­li­che Qua­li­täts­si­che­rung im Fal­le einer Erneue­rung sol­len die Grund­ei­gen­tü­mer mit qua­li­fi­zier­ten Kon­kur­renz­ver­fah­ren erbrin­gen. Ein Son­der­nut­zungs­plan bie­tet – bei etwas höhe­rem zeit­li­chen und finan­zi­el­len Auf­wand – die Gele­gen­heit, eine dif­fe­ren­zier­te­re Lösung im Dia­log zwi­schen der Gemein­de und den Grund­ei­gen­tü­mern errei­chen. Ins­be­son­de­re sind Fra­gen wie das anvi­sier­te Seg­ment (Stich­wor­te Woh­nungs­grös­se / Grund­riss­or­ga­ni­sa­ti­on), eine attrak­ti­ve Wohn­um­feld­ge­stal­tung und die Erschlies­sung von Interesse.«

An der Lär­chen­gar­ten­stras­se 14–18 ste­hen noch drei Wohn­blö­cke, zusam­men eine der erwähn­ten Zei­len­bau­ten. Auf­merk­sam dar­auf wur­de ich, weil sie lang­sam immer ver­las­se­ner aus­sa­hen. Und so bemerk­te ich auch die etwas ver­steck­ten Pro­fi­le, die seit Mai 2017 stehen …
Eine Par­zel­le (72) W4-Zone von 4318 m2 davon etwa ein Fünf­tel Grün­zo­ne. Dar­auf sind jetzt zwei Neu­bau­ten geplant und ein klei­ner Neben­bau. Auf dem Plan sehen die gescann­ten neu­en Bau­ten etwas mas­sig aus.
Nun wer­den die bestehen­den Wohn­bau­ten abge­ris­sen und durch zwei neue Wohn­blö­cke ersetzt.
Neben­bei: Vor etwa vier Jah­ren wur­de in allen Woh­nun­gen eine neue Küchen eingebaut …

Das angren­zen­de Grund­stück, Par­zel­le 1517 mit 5457 m2 und einer ana­lo­gen Grün­zo­ne, sieht fast gleich aus. Die Gebäu­de an der Gempen­stras­se stam­men aus der glei­chen Zeit, haben die glei­chen Grund­ris­se. Ver­schie­de­ne Woh­nun­gen ste­hen leer. Lässt man die Lie­gen­schaf­ten ver­lot­tern? Wird da auch bald geplant und neu gebaut?

Heu­te ist in Birs­fel­den ja Areal­ent­wick­lung und Stadt­pla­nung ange­sagt. Es soll neu­er Wohn­raum für ein anspruchs­vol­les, gut steu­er­zah­len­des Publi­kum geschaf­fen wer­den. Und bald müs­sen wir an der Gemein­de­ver­samm­lung über einen Quar­tier­plan an der Rhein­fel­d­er­stras­se abstim­men, ca. 2500 m2.
Für ein fast vier­mal so gros­ses Gebiet aber scheint man sich nicht sehr zu bemü­hen. Oder hat die Gemein­de Birs­fel­den ver­sucht mit den zwei Grund­ei­gen­tü­me­rin­nen ins Gespräch zu kom­men, sie viel­leicht zu einer Zusam­men­ar­beit zu bewe­gen und so mög­li­cher­wei­se auf den fast 10’000 m2 eine attrak­ti­ve­re Über­bau­ung zu rea­li­sie­ren? Mit Gewinn für die Gemein­de und die Bauherrinnen?

Wur­de da nicht immer von Anrei­zen und Quick­wins gespro­chen? Oder wur­de hier eine Chan­ce ver­tan? Der Hot­spot scheint mir, ist merk­lich abgekühlt!

Und die Weis­heit zur Sache:

Wer Sach­zwän­ge schaf­fen kann, der befreit sich vom Zwang des poli­ti­schen Drucks und lenkt damit die städ­ti­sche Baupolitik.
Luci­us Burckhardt

Birsfelden und sein Zentrum (11): Erwägungen 2
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