Fort­set­zung des Doku­ments, das im Herbst 1977 der Men­schen­rechts­kom­mis­si­on der UNO in Genf von einer iro­ke­si­schen Dele­ga­ti­on vor­ge­legt wur­de. Ein Kom­men­tar dazu erscheint im August.

Die Ter­mi­na­ti­on Acts der 1950er Jah­re waren Ver­su­che, die Urein­woh­ner-Natio­nen ein­fach für nicht mehr exis­tent zu erklä­ren und sich ihr Land anzu­eig­nen. Die­se Geset­ze waren so kata­stro­phal, dass sie einen natio­na­len Skan­dal aus­lös­ten. “St. Regis”, der euro­päi­sche Name für Akwe­sas­ne, war eines unse­rer Ter­ri­to­ri­en, das vom Bureau of Indian Affairs als “reif für die Inte­gra­ti­on” ein­ge­stuft wurde.

Das BIA stütz­te sei­ne Emp­feh­lung auf die Tat­sa­che, dass vie­le Mohawks zumin­dest eini­ge der mate­ri­el­len Vor­aus­set­zun­gen erwor­ben hat­ten, die ihre Gemein­schaft äußer­lich nicht von den wei­ßen Gemein­den unter­schei­den lie­ßen. Tat­säch­lich aber war und ist Akwe­sas­ne ganz anders als die Klein­städ­te in der Umgebung.

In den spä­ten 1960er Jah­ren wur­de die Ter­mi­na­ti­on als offi­zi­el­le Poli­tik auf­ge­ge­ben. Aber die Ter­mi­na­ti­on ist nur ein Mit­tel zum Zweck. Das Ziel ist die wirt­schaft­li­che Aus­beu­tung eines Vol­kes und sei­nes Lan­des. Die Aneig­nung von Land und die Ver­leug­nung und Zer­stö­rung von Ein­ge­bo­re­nen­na­tio­nen sind kon­kre­te und unbe­streit­ba­re Ele­men­te des Kolo­ni­sie­rungs­pro­zes­ses, wie er auf die von einem Sied­ler­staat umge­be­nen Ein­ge­bo­re­nen ange­wen­det wird. Zu den Mit­teln, um die­ses Ziel zu errei­chen, gehö­ren Waf­fen, Krank­hei­ten, revi­dier­te Geschichts­er­zäh­lun­gen, repres­si­ve Mis­sio­na­re, indok­tri­nie­ren­de Leh­rer, und die­se Din­ge wer­den oft in Geset­zes­bü­cher gehüllt. Im 20. Jahr­hun­dert die­nen die Land­nah­me und die Zer­stö­rung der Kul­tur und der Wirt­schaft der Urein­woh­ner dazu, sie in die Rol­le von Indus­trie­ar­bei­tern zu zwin­gen, so wie die glei­chen Pro­zes­se die Urein­woh­ner in den USA und Kana­da im 19. Jahr­hun­dert in die Rol­le land­lo­ser Bau­ern zwangen.

Die Hau de no sau nee haben über einen Zeit­raum von 375 Jah­ren jede Defi­ni­ti­on eines unter­drück­ten Vol­kes erfüllt. Sie wur­den von Frank­reich, Eng­land und den Ver­ei­nig­ten Staa­ten ange­grif­fen und Ver­nich­tungs­feld­zü­gen aus­ge­setzt. Das Volk wur­de von sei­nem Land ver­trie­ben, ver­arm­te und und wur­de wegen sei­ner Hau de no sau nee-Sit­ten ver­folgt. Es wur­de Opfer von betrü­ge­ri­schen Machen­schaf­ten drei­er euro­päi­scher Regie­run­gen, die offen das Ziel der Aus­rot­tung der Hau de no sau nee ver­kün­det haben. Unse­ren Kin­dern wur­de bei­gebracht, ihre Vor­fah­ren, ihre Kul­tur, ihre Reli­gi­on und ihre tra­di­tio­nel­le Wirt­schaft zu ver­ach­ten. Seit kur­zem ist es eine von der Regie­rung geför­der­te Mode­er­schei­nung, zweisprachige/kulturelle Pro­gram­me in den Schu­len anzu­bie­ten. Die­se Pro­gram­me sind kein auf­rich­ti­ges Bemü­hen um die Wie­der­be­le­bung der Hau de no sau nee-Kul­tur, son­dern ein Trick der Inte­gra­tio­nis­ten, um die “Akzep­tanz” der domi­nie­ren­den Kul­tur zu erreichen.

Revi­sio­nis­ti­sche US-ame­ri­ka­ni­sche und bri­ti­sche His­to­ri­ker haben die Ver­gan­gen­heit in einen Schlei­er aus Lügen gehüllt. Die natio­na­len und loka­len Regie­run­gen der Hau de no sau nee wur­den von den Kolo­ni­al­be­hör­den und ihren neo­ko­lo­nia­len india­ni­schen Hel­fern unter­drückt und usur­piert, um im Namen der “Demo­kra­tie” eine Poli­tik der Unter­drü­ckung durch­zu­füh­ren. Eine Genera­ti­on nach der ande­ren hat mit­er­lebt, wie die Land­ba­sis der Hau de no sau nee und damit ihre wirt­schaft­li­che Grund­la­ge durch die Expan­si­ons­po­li­tik der Ver­ei­nig­ten Staa­ten, Groß­bri­tan­ni­ens und Kana­das geschrumpft ist.

Der Welt wird von den Pro­pa­gan­da­ma­schi­nen der Kolo­ni­al­re­gie­run­gen erzählt, dass die Hau de no sau nee ein­fach “Opfer der Zivi­li­sa­ti­on und des Fort­schritts” sind. In Wahr­heit sind sie Opfer einer bewuss­ten und anhal­ten­den Zer­stö­rungs­ak­ti­on, die von den euro­päi­schen Regie­run­gen und ihren Erben in Nord­ame­ri­ka gegen sie gerich­tet ist. Das Bünd­nis der Hau de no sau nee lei­det nicht an einer unheil­ba­ren Krank­heit natür­li­chen Ursprungs — es wird von denen, die von sei­nem Tod pro­fi­tie­ren wür­den, vor­sätz­lich zu Tode gewürgt.

Obwohl die Ver­trä­ge für die Ein­ge­bo­re­nen oft ein schlech­tes Geschäft waren, haben die Ver­ei­nig­ten Staa­ten und Kana­da beschlos­sen, die bestehen­den Ver­trä­ge nicht ein­zu­hal­ten, weil dies die Rück­ga­be eines Groß­teils der wirt­schaft­li­chen Basis und der Sou­ve­rä­ni­tät an die Hau de no sau nee erfor­dern wür­de. Die Ver­trä­ge beinhal­ten das Poten­ti­al für ein unab­hän­gi­ges Über­le­ben der Urein­woh­ner. Die Miß­ach­tung der Ver­trä­ge ist wesent­lich für das Ziel der ame­ri­ka­ni­schen und kana­di­schen Inter­es­sen­grup­pen, die orga­ni­siert sind, um alle Hin­der­nis­se für ihre Aus­beu­tung der Erde und ihrer Völ­ker zu beseitigen.

Die euro­päi­schen Natio­nen der west­li­chen Hemi­sphä­re füh­ren wei­ter­hin Krieg gegen die Hau de no sau nee. Die Waf­fen haben sich etwas ver­än­dert - india­ni­sche Bil­dungs­pro­gram­me und Sozi­al­ar­bei­ter, neo­ko­lo­nia­le india­ni­sche Beam­te und ras­sis­ti­sche Geset­ze wer­den zuerst ein­ge­setzt. Wenn die­se Metho­den ver­sa­gen, ste­hen die Waf­fen immer noch bereit, wie die jüngs­te Geschich­te in Akwe­sas­ne und South Dako­ta gezeigt hat.

Die Fol­ge all die­ser Maß­nah­men ist die Zer­stö­rung der Kul­tur und damit der Wirt­schaft des Vol­kes des Lang­hau­ses. Die tra­di­tio­nel­le Wirt­schaft wur­de weit­ge­hend durch die kolo­nia­le Wirt­schaft ersetzt, die den Inter­es­sen mul­ti­na­tio­na­ler Unter­neh­men dient. Die kolo­nia­le Wirt­schaft ist eine, die dem Volk der Hau de no sau nee Arbeit und Mate­ria­li­en zum Nut­zen der Kolo­ni­sa­to­ren ent­zieht. Die christ­li­chen Reli­gio­nen, die Schul­sys­te­me, die neo­ko­lo­nia­len Wahl­sys­te­me, sie alle arbei­ten auf die­se Zie­le hin.

Wir sind heu­te ein wirt­schaft­lich armes Volk. Nur weni­ge von uns kön­nen es sich leis­ten, die spi­ri­tu­el­len Zere­mo­nien zu unter­stüt­zen, wel­che die Grund­la­ge unse­rer tra­di­tio­nel­len Wirt­schaft bil­den. Die Geld­wirt­schaft ist nicht mit der rea­len Wirt­schaft unse­res Vol­kes ver­ein­bar. Nur weni­ge unse­rer Völ­ker betei­li­gen sich an der häus­li­chen Pro­duk­ti­ons­wei­se, wel­che die tra­di­tio­nel­le Wirt­schaft bestimmt. Das liegt vor allem dar­an, dass das Erzie­hungs­sys­tem der Kolo­ni­sa­to­ren und auch sys­te­ma­ti­sche­re und bru­ta­le­re Akkul­tu­ra­ti­ons­ver­su­che neo­ko­lo­nia­le Regie­run­gen in unse­re Ter­ri­to­ri­en gebracht haben. 

In eini­gen Gebie­ten der Hau de no sau nee beschäf­tigt die kana­di­sche und US-ame­ri­ka­ni­sche Regie­rung ein Drit­tel aller erwerbs­fä­hi­gen Arbei­ter, wodurch eine wirt­schaft­li­che Abhän­gig­keit von poten­ti­el­len Füh­rungs­per­sön­lich­kei­ten der Hau de no sau nee ent­steht und die Men­schen aktiv von der ein­hei­mi­schen Pro­duk­ti­ons­wei­se abge­wor­ben wer­den. Die tra­di­tio­nel­le Wirt­schaft wird von vie­len Sei­ten ange­grif­fen. Alles ande­re ist eine Aus­beu­tungs­wirt­schaft. Die poli­ti­sche Unter­drü­ckung, die sozia­le Unter­drü­ckung, die wirt­schaft­li­che Unter­drü­ckung, alle haben das glei­che Gesicht. Dies sind die Werk­zeu­ge des Völ­ker­mor­des in Nordamerika.

Der Völ­ker­mord ist auf dem Ter­ri­to­ri­um der Hau de no sau nee noch in vol­lem Gan­ge. Sei­ne Tech­ni­ker sit­zen in Washing­ton, Otta­wa und Alba­ny, und sei­ne Agen­ten arbei­ten in den Schu­len, den Kir­chen und den neo­ko­lo­nia­len “Wahl­sys­te­men” in unse­ren Ter­ri­to­ri­en. Die Unter­drü­ckung der Hau de no sau nee hat ihren Tri­but gefor­dert, aber das Hau de no sau nee-Bünd­nis tagt wei­ter­hin im Rat, und deren Mit­glie­der­zahl steigt.  Die Hau de no sau nee, das Volk des Lang­hau­ses, wird noch eine lan­ge Geschich­te vor sich haben. Wir haben Stra­te­gien ent­wi­ckelt, um den wirt­schaft­li­chen Aus­wir­kun­gen der uns auf­er­leg­ten Maß­nah­men zu wider­ste­hen. Die­se Stra­te­gien set­zen jedoch vor­aus, dass wir unse­re sozia­len und poli­ti­schen Insti­tu­tio­nen wie­der­be­le­ben. Dies kann nur auf der Grund­la­ge einer nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung inner­halb der Gren­zen unse­rer Gebie­te geschehen.

Fort­set­zung am Sonn­tag, den 30. Juli

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