Da gab es eine Umfrage des Insti­tuts GFS in Bern, die im Blick und im SF1-Tele­text besagte:
Fast zwei Drit­tel der Befragten sprechen sich für das Rah­menabkom­men mit der EU aus. Siehe Bild unten. Im Auge der Geg­n­er natür­lich eine gekaufte Umfrage zugun­sten der Inter­phar­ma — sagen die Geg­n­er des Rahmenabkommens.

Auch ich wäre wahrschein­lich bei den Befür­wortern gewe­sen und somit laut Leser:innen-Kommentaren hätte ich den Ver­stand ver­loren, noch nie etwas von erfol­gre­ichem Ver­han­deln gehört, offen­bar wolle ich fremde Vögte im Land und die Demokratie zu Grabe tragen.

Da sprechen im Moment alle, nur nicht die Regieren­den, vom Rah­menabkom­men mit der EU und den Bilat­eralen Verträ­gen, die es nach Ansicht von ANUS (Aktion für eine Neu­trale und Unab­hängige Schweiz) und SVP eigentlich zu kündi­gen gilt. Da sei unsere Unab­hängigkeit, Eigen­ständigkeit, Frei­heit und Sou­veränität so stark bedro­ht, dass das Land unterge­he. Das doch so frei sei, wie die Väter waren, etc.

Joëlle Kuntz*: »Doch solange die Beziehun­gen zur EU in den Hän­den nation­al­is­tis­ch­er Dem­a­gogen bleiben, nagt Unsicher­heit an der Moral der­er, die dem Land dienen, so gut es geht.«

Aber offen­bar wollen zwei Drit­tel der Schweiz­er Bevölkerung diesem Mythos der SVP und der ANUS nicht mehr Rech­nung tra­gen. Auch nicht den zaud­ern­den feigen Parteien mit ihrer Mit­temäs­sigkeit wollen diese 64% nicht mehr folgen.
Wunderbar.
Vielle­icht müssten alle am Ver­fahren beteiligten Insti­tu­tio­nen (Par­la­mente, Parteien, Gew­erkschaften, Wirtschafts- und Gewer­be­ver­bände, etc.) wieder ein­mal dem Volk den Puls messen. Es kön­nte ja dur­chaus sein, dass das Volch find­et, die Schweiz habe weitaus wichtigere Prob­leme wie z.B. die Kli­maer­hitzung oder auch die Verteilung der Gewinne in den Fir­men, in denen es arbeitet.

Jet­zt müssen wir uns vielle­icht doch endlich ein­mal mit dem »ABKOMMEN ZUR ERLEICHTERUNG DER BILATERALEN BEZIEHUNGEN ZWISCHEN DER EUROPÄISCHEN UNION UND DER SCHWEIZERISCHEN EIDGENOSSENSCHAFT IN DEN BEREICHEN DES BINNENMARKTS, AN DENEN DIE SCHWEIZ TEILNIMMT« dem soge­nan­nten Rah­menabkom­men beschäftigen.
Laden Sie sich das Ding herunter und lesen Sie sich mal durch die 35 Seit­en. Sehr spannend!

*Joëlle Kuntz, Die Schweiz — oder die Kun­st der Abhängigkeit, Zwis­chen­ruf, 2014, Ver­lag NZZ Zürich
Sehr lesenswert, kann man sich bei mir oder in der GGG Bib­lio­thek Schmieden­hof auslei­hen — oder in ein­er Buch­hand­lung für Fr. 29.— kaufen …

Und die Weisheit zur Sache:

Unab­hängigkeit und Abhängigkeit lassen sich nicht immer
in einen Gegen­satz zueinan­der stellen,
wed­er zeitlich noch sachlich.
Man macht einen Schritt auf dem Weg zum Verständnis
der Schweiz­er Geschichte, wenn man weiss,
dass bei­de existieren und dass die Abhängigkeit jenen Kerker
nicht ver­di­ent, in den die Unab­hängigkeit sie ges­per­rt hat.
Joëlle Kuntz

 

 

Der Salina Raurica-Krimi Teil 11
Dienstag: Wegen zu geschlossen!

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