Hier die erste Information zu den Abstimmungen am 5. Juni 2016. Und dazu das Abstimmungsbüchlein, das ja immer so spät kommt …
Diese Information ist gespickt mit Links auf die Texte anderer Medien. Es soll Ihnen eine Hilfe sein, sich selbst in die Thematik einzulesen.
Der Initiativtext:
Eidgenössische Volksinitiative »Für ein bedingungsloses Grundeinkommen«
Die Bundesverfassung wird wie folgt geändert:
Art. 110a (neu) Bedungungsloses Grundeinkommen
1 Der Bund sorgt für die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens.
2 Das Grundeinkommen soll der ganzen Bevölkerung ein menschenwürdiges Dasein und die Teilnahme am öffentlichen Leben ermöglichen.
3 Das Gesetz regelt insbesondere die Finanzierung und die Höhe des Grundeinkommens.
Hier ein paar »wertneutrale« Informationen:
Die Schweiz ist mit diese Idee nicht alleine. Auch in Finnland wird das bedingungslose Grundeinkommen ernsthaft diskutiert. Dazu gibt es einen informativen »Spiegel-Artikel« den Sie hier finden können. Es lohnt sich diesen Bericht zu lesen, denn er zeigt die beiden Modelle auf, vergleicht und zieht dann auch einen Schluss auf ein mögliches bedingungsloses Grundeinkommen in Deutschland …
Zum bedingungslosen Grundeinkommen gibt es verschiedene Modelle vor allem in Deutschland. Interessanterweise werden diese Modelle aber nicht von den bösen Sozis angedacht, sondern vor allem von CDU-Politikern. Beispiele finden Sie bei diesen Links: Bedingungsloses Grundeinkommen, Negative Einkommenssteuer, Solidarisches Bürgergeld. Und kürzlich hat sogar der Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, öffentlich über Helikoptergeld sinniert.
(Nachdem uns die bz am 31. März 2016 aufgezeigt hat, wie unproduktiv wir Schweizerinnen und Schweizer sind, stand auch wieder einmal die Geldpolitik zur Diskussion. Im Moment haben ja die Notenbanken, respektive die Nationalbank, das Problem, dass das Geld, das sie via Banken in die Wirtschaft pumpen möchten, nicht ins Publikum oder die Realwirtschaft geht. Also doch mit dem Helikopter abwerfen, damit es ankommt wo es nützt? — Oder ins Grundeinkommen?)
Im Oktober 2013 schrieb die NZZ:
»Die Idee eines bedingungslosen Einkommens ist eine alte. Von Thomas Morus im 16. Jahrhundert über Thomas Paine im 18. bis zu Bertrand Russell und Milton Friedman im 20. Jahrhundert wurde sie in der einen oder anderen Ausgestaltung vorgeschlagen; die Umsetzung in einem grösseren Staatswesen lässt aber auf sich warten. Ausser in Alaska: Dort fliesst jährlich ein Beitrag aus den Öleinnahmen an die Bewohner. Dieses Jahr waren es 900 Dollar (Fr. 808.90) pro Kopf.«
Sicher PRO:
In der Schweiz betreiben die Initianten eine eigene Website auf der Sie aus ihrer Sicht die wichtigsten Fragen beantworten:
• Wie wird das Grundeinkommen finanziert?
• Wer arbeitet dann noch?
• Kommen dann alle Ausländer?
• Werden die Sozialwerke gestrichen?
• Glossar der Missverständnisse
Sicher Contra:
Auf der Website der Initianten können Sie sich aus einer langen Liste auch selbst die Gegenargumente aussuchen. Aber — überzeugen die wirklich?
Der Nationalrat empfiehlt NEIN. (146 dagegen, 14 dafür, 12 Enthaltungen)
In der Debatte entstand der Eindruck, dass viele Redner sich von dieser utopischen, wenn nicht gar sozialistischen oder kommunistischen Initiative belästigt fühlten. Das Resultat spricht für sich.
Die Parteien fassen ihre Parolen erst im Laufe des Monats April. Einzelne Sektionen der FDP haben sich schon zum Nein entschlossen, ebsen so die JUSO Schweiz.
Mein Kommentar:
Leider ist zu dieser Initiative keine ernsthafte Diskussion im Entstehen. Darum hier noch ein Link, der die Haltung von Andreas Gross im Laufe der Debatte wiedergibt. Lesenswert.
Und die Weisheit zur Sache:
»Wer sagt, dass Armut einen Geruch hat?
Meist ist es der Reichtum, der stinkt.«
(Henning Mankell)
Laura
Apr 21, 2016
Die Meinungen zum Bedingungslosen Grundeinkommen sind immer noch sehr unterschiedlich. Aus meiner Sicht würde es vielen Menschen endlich wieder mehr Lebensqualität bieten und allein aus diesem Grund sollte man weiterhin an dem Thema dran bleiben.
Franz Büchler
Mai 3, 2016
Da macht die Stadt Lausanne vielleicht bald eine Erfahrung:
http://www.nzz.ch/schweiz/bedingungsloses-grundeinkommen-lausanne-wagt-den-testlauf-ld.13985