Les jeux sont fait – die Regierung ist gewählt. Rien ne vas plus. Hoffentlich nicht in den nächsten vier Jahren! Einen ereignisreichen Wahlsonntag haben wir Telebasel sei dank erleben dürfen. Die Jahresquote wird sich nach Fasnacht und Wahlberichterstattung vermutlich nur noch infinitesimal nach oben entwickeln.
Nun aber zum Fazit. Wir haben ab Juli eine neue Regierung, zumindest zu einem Fünftel. Die vier Bisherigen konnten sich mühelos über die Ziellinie bzw. das absolute Mehr retten. Die grosse Überraschung ist ausgeblieben. Wobei von meinen Vorhersagen längst nicht alle eingetroffen sind. Zumindest das Dauergrinsen des Erstplatzierten war korrekt geraten:
Dass Platz zwei an Herr Reber geht, überrascht angesichts der Tatsache, dass links-grün ihre Wähler*innen offenbar hervorragend zum Mitmachen animiert hat, wenig. Nach Rebers Votum an der kurzen, locker moderierten Pressekonferenz erstaunt es mich dann aber doch wieder, dass so viele auf eine so unsicher wirkende Person setzen. Wahrscheinlich haben seine Basler Kollegin und er die gleichen Seminare besucht.
Dritter Rang für die Neue. Das ist ein recht starkes Stück! Herr und Frau Baselbieter (bzw. 57% der rund 34%, die überhaupt mitgemacht haben) scheinen an Frau Schweizer zu glauben. Das sind gut 5% mehr als diejenigen, die mit der Arbeit von Frau Gschwind und Herr Weber zufrieden sind. Die beiden folgen auf Rang 4 und 5 und dürften neben all den Ausreden Erklärungen zur gesamten linksgrünen Kurskorrektur etwas zum Nachdenken haben. Verstärkt hoffentlich durch die Tatsache, dass ein völlig Unbekannter, wohl eher zufällig als offizieller Kandidat figurierender ohne Plakat und andere Wahlkampf-Druckerzeugnisse und aus dem Stand von 26% der Wählenden auf den Wahlzettel gekritzelt wurde. Zum Vergleich: Daniel Münger (SP) hatte vor vier Jahren nur 3’000 Stimmen mehr! Das ist ziemlich krass und spricht leider nicht für die Qualität des Personals, das uns die staatstragenden Parteien anbieten. Offensichtlich hat die Stimmbevölkerung dies gemerkt und endlich einmal ein Zeichen gesetzt. Gereicht hat es aber trotzdem nur für Rang 7 für Samuel Mathys.
Kommen wir schliesslich noch zum zweiten Nicht-Gewählten auf Rang 6: Bei der am Wahlsonntag oft zitierten Wiederherstellung der Konkordanz hat es ausgerechnet die SVP übel erwischt. De Courten hat seinen angeblichen Kennedy-Glanz definitiv verloren. Bei einer Majorzwahl müsste die Basis nächstes Mal eine Person auswählen, die auch von den Partnerparteien als wählbar angeschaut wird. Dies einfach als Tipp für in vier Jahren…