Nach 17 Jahren Märki ist es höchste Zeit für ein frisches SP-Gesicht! Die Partei hat die überlange Amtszeit Märkis nicht ungenutzt gelassen und jüngere Mitglieder kontinuierlich aufgebaut. So steht jetzt mit Desirée Jaun eine nicht ganz unerfahrene Gemeindepolitikerin in den Startlöchern. Im Exekutivamt müsste sie ihre JUSO-Hörner zwar recht schnell abstossen, aber der Popularitätsbonus als Nationalratskandidatin der Jungpartei letzten Herbst gibt ihr sicher auch noch ein bisschen Schub.
Die Fragen wurden via elektronischem Fragebogen gestellt und beantwortet. Bei den mit * gekennzeichneten Antworten wurde die Formulierung aus den von der Redaktion vorgegebenen Antwortmöglichkeiten übernommen.
Thema Birsfelder Finanzen
Die finanziellen Aussichten für Birsfelden sind bekanntlich düster und im Juni folgt ein weiteres Sanierungspäckli. Auf was kann/muss die Bevölkerung künftig verzichten?
Grundsätzlich stellt sich jedoch die Frage, ob der soziale Charakter von Birsfelden beibehaltet werden möchte. Das hat zwar seinen Preis, aber ich befürworte es. |
Wir hätten auch einen Vorschlag: Wie wäre es mit einer weiteren Reduktion des Gemeinderates (z.B. auf drei oder ein Mitglied). Würden Sie das unterstützen?
Nein.* |
Richten wir den Blick etwas weiter in die Zukunft. Was wären Ihre Ideen für eine bessere finanzielle Zukunft?
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Da schwingt hörbar Nachhaltigkeit mit. Nehmen wir an, sie wirkt auch: Sollte die Gemeinde wieder rentabel werden, was wäre Ihre erste Amtshandlung als GR-Mitglied?
Kommunale Beihilfe wieder einführen. |
Positionen zu unserem Polit-Milizsystem
Der Landrat entscheidet sich – nicht zuletzt wegen der eigenen aktuellen Finanzlage – immer wieder zu Ungunsten der Gemeinden. Dass (aktuell) vier weitere amtierende GR-Mitglieder auch noch im Landrat sind, findet Desirée Jaun…
…sehr gut für die Vernetzung mit anderen Gemeinden. |
Ein klares Statement. Und halten Sie es für richtig, dass es in einem GR Mitglieder gibt, die für Organisationen/Unternehmungen arbeiten, welche Interessen verfolgen, die den Interessen der Gemeinde widersprechen oder der Gemeinde gar schaden könnten?
Solche Interessenskonflikte sollten vermieden werden! |
Finden wir auch. Nun aber zur nächsten Frage: Auch bei nur noch fünf GR-Mitgliedern gibt es vermutlich wieder Departemente, die mehr zu tun geben als andere. Wären Sie für eine gerechtere Verteilung der Arbeitslast unter den GR-Kollegen bereit, das Departement in einem Rotationsprinzip alle 10 Monate zu wechseln?
Nein. So muss sich ständig eine neue Person in die Materie einarbeiten, wodurch Know-How verloren ginge und Abläufe stocken würden. |
Nun, den vielen Wechseln in der Verwaltung gewinnt der Gemeindeverwalter ja durchaus auch Positives ab…
Thema Wahlkampf
Sie müssen quasi für Ihre Partei einen Sitzverlust verhindern und deshalb einen starken Wahlkampf führen. Wie hoch ist Ihr Wahlkampfbudget (total in CHF, privates Budget, Parteibeiträge und Beiträge Dritter)?
10’000.- kostet der Wahlkampf für Regula Meschberger, mich und für die Gemeindekommissionsliste der SP. |
Heikle Frage: Nehmen wir an, Sie werden in den GR gewählt. Wieviele Legislaturen planen Sie zu bleiben?
Wenn ich mich nicht allzu unbeliebt mache, rechne ich mit 2.* |
Da können Sie mit Märki nicht ganz mithalten! Aber bescheiden anzufangen ist auch etwas. Hegen Sie denn trotz der Bescheidenheit Präsidentschaftsambitionen?
Keine Chance. Hiltmann macht das ja recht gut.* |
Wen ausser Ihrem Parteigspänli (und sich selber) wünschen Sie sich als GR-Kollegin/Kollege?
Pascal Donati |
Den kennen Sie ja bestens aus der Geschäftsprüfungskommission. Und welche/n Mitkandidierende/n würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen? Und warum gerade sie/ihn?
Regula Meschberger. Das gäbe bestimmt interessante Gespräche (bei einem Cüpli)… |
Wir bedanken uns für die Antworten und wünschen Ihnen einen spannenden Wahlkampf!
Alles bis jetzt von uns publizierte Wissenswerte zu den Gemeideratswahlen 2016 finden Sie hier.