Am 19. Mai 2019 stim­men wir nicht nur über das neue Waf­fen­recht und die USR IV ab, son­dern auch über 2 kan­to­na­le Initia­ti­ven betref­fend die Res­sour­cen­aus­stat­tung unse­rer Volksschulen.

Das passt dem Regie­rungs­rat gar nicht. Er sagt dazu:
»Die Geset­zes­in­itia­ti­ve for­dert, dass drei Eck­wer­te im Bil­dungs­be­reich nicht ver­än­dert wer­den kön­nen, wenn weni­ger als Zwei­drit­tel der Mit­glie­der des Land­rats dies ver­lan­gen: Die Richt- und Höchst­zah­len für Klas­sen­grös­sen könn­ten nicht erhöht wer­den, die «Gesamt­zahl der Lek­tio­nen der hand­werk­li­chen, gestal­te­ri­schen und musi­schen Fächer pro Schul­stu­fe» könn­te nicht gesenkt wer­den und die «indi­vi­du­el­le Vor- und Nach­be­rei­tungs­zeit pro Lek­ti­on» könn­te nicht gekürzt wer­den. Damit wür­den im Bil­dungs­be­reich neue star­re und unzweck­mäs­si­ge Vor­schrif­ten eingeführt.«

Schon der ers­te Leh­rer von Birs­fel­den, Xaver Gschwind, wur­de mit Arbei­ten und Neben­ver­diens­ten über­häuft, haupt­säch­lich auch, weil der Leh­rer­lohn nir­gends hin­reich­te. So war er nicht nur Orga­nist wie Leh­rer Läm­pel in »Max und Moritz«, er war auch Gemein­de­schrei­ber, Chor­lei­ter, Post­hal­ter und noch vie­les anderes.

Die heu­ti­ge Schul­rea­li­tät gestal­tet sich etwas anders und ist unter ande­rem dadurch gekenn­zeich­net, dass immer mehr Auf­ga­ben neben dem eigent­li­chen Unter­richt zu bewäl­ti­gen sind: mehr Team­ar­beit, mehr Abspra­chen mit För­der­lehr­kräf­ten und The­ra­peu­tin­nen, mehr Pla­nungs­sit­zun­gen, mehr Arbeits­grup­pen, mehr Kon­ven­te, mehr ver­ord­ne­te Wei­ter­bil­dun­gen, mehr Admi­nis­tra­ti­on, mehr Eltern­ar­beit, umfas­sen­de­re Beurteilungen.

Das alles geht zulas­ten einer sorg­fäl­ti­gen Vor- und Nach­be­rei­tung des Unter­richts – die­se aber ist ein zen­tra­les Qua­li­täts­merk­mals von Schu­le. Das sorg­fäl­ti­ge Vor­be­rei­ten einer Lek­ti­on; das prä­zi­se auf die Bedürf­nis­se der Klas­se abge­stimm­te Erar­bei­ten von Übungs­blät­tern; anre­gend gestal­te­te Mate­ria­li­en; Kor­rek­tu­ren und Beur­tei­lun­gen, die für die Schü­ler trans­pa­rent und nach­voll­zieh­bar sind – das alles sind Ele­men­te eines guten Unter­richts, die Zeit brau­chen und kost­bar sind. Des­halb sol­len die­se Zeit­res­sour­cen ver­bind­lich geschützt werden.

Der Beruf der Leh­re­rin­nen und Leh­rer muss attrak­tiv blei­ben, denn nicht ohne Grund schwat­zen alle von der Bil­dung und Aus­bil­dung als wich­tigs­tem Roh­stoff der Schweiz. Aber nur das Geschwätz allein nützt nichts, es braucht auch ent­spre­chen­de Massnahmen.

Vor den Wah­len (sic!) bekam das Staats­per­so­nal einen Teue­rungs­aus­gleich von 1,4% zuge­stan­den. Die­ser Teue­rungs­aus­gleich war schon längst fäl­lig. Und damit brüs­te­ten sich die soge­nannt bür­ger­li­chen Spa­rer mit ihrer Gross­zü­gig­keit. Dass sie dem glei­chen Per­so­nal vor drei Jah­ren eine 1%-Lohnkürzung ver­ord­ne­ten, die noch heu­te in Kraft ist, hat­ten sie offen­bar vergessen.

Wenn Ihnen die Bil­dung und Aus­bil­dung der zukünf­ti­gen Genera­tio­nen etwas wert ist, soll­ten Sie der Initia­ti­ve »Stopp dem Abbau an den öffent­li­chen Schu­len!« zustimmen.

Zusatz­in­for­ma­tio­nen:
Da die Abstim­mungs­vor­la­gen immer recht spät bei den Stimm­bür­ge­rin­nen und Stimm­bür­gern ein­tref­fe, kön­nen Sie durch kli­cken auf das Wort Abstim­mungs­vor­la­gen die­se Abstim­mungs­vor­la­gen herunterladen 🙂

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