Wahrscheinlich haben es längst nicht alle registriert, aber offiziell bewerben sich drei Neue um den freiwerdenden Sitz in der Baselbieter Regierung. Inoffiziell und dem passiven Wahlrecht sei dank, sind ja alle Baselbieter Wahlberechtigten wählbar. Dies nur als Tipp, falls Ihr Wahlzettel allzu leer aussehen sollte…
Nun aber zu unseren drei Offiziellen:
Betriebsökonom, Selbständiger Unternehmer und multipler Verwaltungsrat, Jahrgang 1966, aus Rünenberg, SVP
Zweifellos hat sich der ehemalige Landrat (2003–2011) und heutige Nationalrat in der Legislative als strammer Rechter profiliert. Wie er im Nationalrat so abstimmt, kann man ja ziemlich direkt verfolgen. Als strikter Fusionsgegener ist sein Engagement an forderster Front im Komitee für ein selbständiges Baselbiet keine Überraschung. Spannend auch, dass er 2012 bis 2015 vom Kanton BL als oberster Wirtschaftsförderer angestellt war, dort aber sang- und klanglos wieder verschwunden ist. Die Umstände sind bis heute nicht ganz klar. Spannend auch, dass er sein Unternehmertum als Geschäftsführer einer Lobbyorganisation politcom auslebt. Eine Firma, die in der heutigen Zeit offenbar ohne Webseiteninhalt auskommt. Zudem ist er in diversen Verwaltungsräten und Verbänden tätig: über Transportunternehmen, Banken, Pharmaorganisationen bis hin zu Energieunternehmen. Erwähnenswert ist hier sicher auch noch, dass seine Kandidatur zum Ende der BüZa geführt hat und CVP und BDP als “bürgerliche Mitteparteien” seine Wahl ausdrücklich nicht unterstützen. Dafür hat er den Support unseres Gemeindepräsidenten, der in seinem Komitee mitwirkt.
Samuel Mathys
Pflegefachmann und Jurist, Jahrgang 1975, aus Muttenz, parteilos
Sympatisch, dass keine Plakate zu sehen sind, fragwürdig, dass aber sonst so gar nichts sichtbar ist zu diesem Kandidaten. Wir verweisen deshalb auf die Beiträge von Telebasel, bzBasel, Regionaljournal und BaZ.
Biologin, Umweltingenieurin & Verkehrsplanerin, Jahrgang 1969, aus Muttenz, SP
Die Muttenzer Gemeinderätin (Soziales und Gesundheit) und aktive Landrätin (seit 2007) hat ein klar linkes Profil und möchte die SP zurück in die Regierung bringen. Als passionierte Velofahrerin ist sie momentan auf ihrer Tour durchs Baselbiet, die in Liestal enden soll. Dabei wird ihre Arbeit als Verkehrsplanerin im Departement Wessels wahrscheinlich etwas zu kurz kommen. Ohnehin wird es den Bürgerlichen wohl mehr als nur ein Dorn im Auge sein, wenn sie nach der Ankunft allenfalls das Bau- und Umweltschutzdirektion übernehmen würde. Unterstützung geniesst sie trotz ihrem politischen Linksfokus von der BDP, die ihre Wahl empfiehlt. Ob sie weitere Mitte-Wähler ansprechen kann, wird sich erst am Wahlsonntag zeigen.
Dies also die illustere Auswahl derjenigen, die sich fähig fühlen, das Amt in der Baselbieter Exekutive zu übernehmen. Sie gesellen sich zu den vier Bisherigen und mangels Alternativen dürfte mindestens eine der obenstehenden Personen gewählt werden. Wir wünschen allen beteiligten viel Glück.
Franz Büchler
Mrz 19, 2019
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