Bekannt ist uns aus dem zweiten Teil unserer Umgestaltungsserie die neue Spurführung, also welche Verkehrsträger künftig nebeneinander und welche hintereinander fahren dürfen resp. müssen. Da dies abschnittsweise gelten soll, müssen Übergänge irgendwie geregelt werden. Und da wird sich einiges ändern!
Der Kanton plant nämlich einen Paradigmenwechsel. Auf die ineffiziente Überregulierung der zahlreichen Lichtsignalanlagen folgt neu quasi ein Selbstregulierungskonzept. Wie das gehen soll? Mit Kreisel natürlich!
Es soll sogar deren zwei geben auf unserer Hauptstrasse. Die vielen Spuren, die von/nach Breite eigentlich so bleiben, wie sie sind, müssen für den Abschnitt Zentrum auf das dort geplante Mischverkehrsregime reduziert werden. Aussehen soll das vor dem Bären-Center dann so:
Ganz selbstreguliert ist es hier dann aber doch nicht. Wenn das Trämmli kommt, schaltet das blinkende Orange der neuen Lichtsignalanlage auf rot und blockiert die Rotation. Für die Fussgänger scheint es weiterhin eine Ampel zu geben und auch bei Staulage soll ein “Bedarfslichtsignal” den Abfluss auf der Hauptstrasse weiterhin regulieren. Wir sind gespannt, wie das funktioniert und ob es die gigantischen Rechenzentren aus der Ampel-Urzeit noch braucht, um die Selbstregulierung zu optimieren.
Der zweite Kleinkreisel ist dann logischerweise bei der Abzweigung zur Schulstrasse fällig. Die Zebrastreifen ziehen etwas weiter weg von der Kreuzung, der Dorfbrunnen kann bleiben.
Wirklich spannend wird es nun beim nächsten grossen Knoten. Die Kreuzung Hauptstrasse-Rheinfelderstrasse-Muttenzerstrasse/Birseckstrasse-Hardstrasse ist bekannt für ihre langen Wartezeiten. Eine Selbstregulierung wäre wohl gefährlich, eine Entflechtung sinnvoller. Und genau das wird nun verfolgt! Anstatt in die Denner-Tiefgarage soll es an gleicher Stelle neu auf die Rheinfelderstrasse gehen.
Selbstreguliert ist hier nur die Ausfahrt Hardstrasse und die Ausfahrt Muttenzerstrasse, die neu ohne Vortritt über das Trottoir führen. Ansonsten lenkt eine neue Ampelanlage den Verkehr.
Da die AVIA-Tankstelle ohnehin schon längst hätte weichen sollen und die Denner-Immobilie auch Spekulationsobjekt ist, scheint man hier die Besitzer mit einem Quartierplan für eine schnelle Lösung locken zu wollen. Kultur-Fans und Bar-Gänger dürften sich dafür auf die neue autofreie Zone vor dem ROXY freuen.
In Sachen Verkehrsfluss wird sich aufgrund der Spuren- und Knotenanpassungen also vieles ändern. Ob die Revolution hier tatsächlich Besserung bringt, wird sich weisen. Die vorgeschlagene Lösung soll aber aus vielen Varianten hervorgegangen sein, inkl. Simulationen mit Durchkomme- und Wartezeiten. Den Realitäts-Check machen wir dann, wenn es soweit ist. Wir schliessen für heute wieder mit etwas Historischem: Überquerungssimulation Hauptstrasse/Birs, ca. 1981 😉
Franz Büchler
Aug 12, 2019
Wer zur Gemeindeverwaltung oder zum Altersheim oder in die Lärchengartenstrasse oder Im Lerchengarten wollte, konnte von Basel kommend nach links in die Hardstrasse abzweigen. Diese Abzweigung wurde offenbar dem besseren Verkehrsfluss auf der Rheinfelder(Kantons)strasse geopfert.
Von Basel kommend muss man also spätestens in die Schulstrasse abkreiseln und dann via Schützenstrasse etc. etc.
Das heisst die Schulstrasse wird mehr belastet, nicht nur durch das neue Verkehrsregime, sondern später auch durch die neuen Bebauungen im Zentrumsareal, die alle Tiefgaragenein- und ‑ausfahrten in der Schulstrasse haben.
Die Schulstrasse ist aber auch der Schulweg von sehr vielen Kindern!
florian dettwiler
Aug 12, 2019
Das scheint mir nicht korrekt. Man sieht es zwar nicht mehr ganz auf der Abbildung, aber es gibt eine Spur zum Linksabbiegen in die Hardstrasse.
Alex Gasser
Aug 12, 2019
Und wenn es noch gelingt, die schweren Lastwagen, vor allem mit Gefahrengut, aus Birsfelden zu verbannen, dann gibt es zusätzliche Sicherheiten.
Betty C.
Aug 13, 2019
Genau — und da mein Appell an den Gemeinderat — ein neues Lastwagen-Durchfahr-Regime zu entwerfen mit Zeiten, analog jenem von ca. 16.00–19.00h abends !
Felix Mäder
Aug 14, 2019
Kein Thema ist hier anscheinend die Tramhaltestelle Salinenstrasse. Aber dort soll nicht gekleckert und geklotzt werden. Nein, es bricht der Gigantismus aus. 21(!) Meter breit mit einer riesigen Traminsel soll die Strasse werden. Das sind ja schon fast Autobahnausmasse und eine Land-Enteignung von (geschätzten) über 1000 m² Grünfläche wird die Folge sein. Der Slogan Biodiversität, jeder Quadratmeter zählt wird zum Hohn.
florian dettwiler
Aug 14, 2019
Tramstationen und Enteignungen folgen in Teil 4 später diese Woche.
Ort oder Durchfahrt – Florian.
Aug 22, 2019
[…] der Zentrumsplatz wird bis an die Geleise herangezogen. Bei der Einmündung der Schulstrasse kommt, gemäss verfügbaren Plänen, ein Kreisel hin. Dazu eine Lichtsignalanlage fürs […]