Süsser die Glocken nie klingeln

Noch drei mal schla­fen, dann erwar­tet die Freund:innen des Pünggt.li täg­lich ein Tür.li unse­res ach­ten und stets ein­ma­li­gen Birs­fel­der Advents­ka­len­ders. Bei den vor­be­rei­ten­den Recher­chen sties­sen wir auf eine basel­dyt­sche Geschich­te, nicht vom Bla­si­us, nicht vom Mig­ge­li Aeber­sold, nicht vom Minu. Zur Ein­stim­mung auf unser Kalender.li 2021, hier zu lesen:*

“Aigent­lig schryb i säl­te in mii­ner Mue­terschprooch, em Basel­dytsch. S isch sowi­so schwi­rig und s Gorregg­durbro­gramm vo mym Räch­ner ginggt mr scht­än­dig ans Bai und waiss alles bes­ser. Hit gits e Usnaam, und das numme wäge däm wun­der­ba­re Wort „Glog­ge­zy­gli“.

Es het ä Zyt gää, won i no ha deer­fe e Lus­bueb sii, do han i mit ande­re Lus­bue­be zäm­me amme ä gan­ze Nomi­daag lang Glog­ge­zy­gli gmacht. Nai, Mait­li häm­mer nit mit­gnoo (s het säl­li Zyt au weni­ger Lus­mait­li gä als hit). D Mait­li hän no d Händ­sche aag­leggt und wäge de Jun­te nit so schnäll ken­ne lau­fe. Do dra häm­mer säll mol no glaubt.

Glog­ge­zy­gli maint: Bi wild­frem­de Lüt an dr Huus­glog­ge lüt­te und den­ne absegg­le. Das hän nit alli glun­ge gfun­de, mir aber scho.

Hit ka me das nim­me mache, will si neui Huus­glog­ge erfun­de hän, die mache nimm riiiiiiiiiiiiiii­ing so lang wie me mit em Fin­ger uff dr Gnopf druggt, die mache Ding Dong: aimol drug­ge, s isch ver­by. Die alte Huus­glog­ge sinn für uns Buben ä Risi­ko gse, wo mr hän kön­ne schtüü­re: Je län­ger mr druggt hänn, umso grös­ser isch s Risi­ko ver­wütscht z wär­de gse. Drum het ain dr Trick mit de Zünd­ölz­li uuseg­fun­de. Är het das so behaup­tet, aber mir hän uuseg­fun­de, as em sy Göt­ti das ver­zellt het.

Zu uns­rer Zyt hets ebe ande­ri Glog­ge gää. Do het me ken­ne ä Zynd­heelz­li zwi­schen em Knopf und sim Raa­me fescht glem­me. Kai Hölz­li us em Schäch­te­li, nai, so ne flachs us em Brief­li. So ischs Fäder­li yyglemmt gsee und het nit ken­ne zrugg­s­pig­ge und eso hets glü­tet, bis öpper ko isch und s Zünd­höölz­li uuse zoo­ge het.”

Anton Roth*

Wer den Text gele­sen hat, wird unschwer fest­ge­stellt haben, dass es sich bei den Prot­ago­nis­ten um Bue­be han­delt, und nicht um Mait­li. Uns gefällt die Geschich­te von Toni Roth, sie passt zum neu­en Kaländer.li, und des­halb geben wir wegen der aktu­el­lem Gen­de­rei, im Kalender.li die­ses Jahr den Mait­li den Vor­zug. Hören sie selbst.
A pro­pos hören: Soll­ten sie ihr Gerät auf stumm, ton­los, no sound, geschal­tet haben, kön­nen sie die süss klin­gen­den Glo­cken nicht hören.

*copy­right by Anton Roth