Seit 1975 (Jubiläumsfeier 100 Jahre Birsfelden) spielt das zu diesem Anlass gegründete Musikkorps den vom damaligen Dirigenten Giusep Sialm komponierten Birsfelder Marsch.
Heute, gut 40 Jahre später, wünschen sich die Verantwortlichen einen singbaren Text. Dazu wird ein Wettbewerb ausgeschrieben. Mehr unter wettbewerb.musikkorps.ch .
Am vergangenen Mittwoch wurden das Projekt und der Wettbewerb im Birsfelder Museum der Öffentlichkeit vorgestellt. Eine angenehm kurze, launige und informative Präsentation. Die offenen Wettbewerbsbedingungen, die Preise, die Jury-Mitglieder, die Daten, finden die Leser auf einem Flyer, der ab heute in Birsfelden breit gestreut wird. Der Gemeindeverwalter garantiert, dass das ganze Auswahlverfahren anonym ablaufen wird.
Soweit so gut. Drei Informationen fehlen auf dem Flyer und am Präsentationsanlass hat zwar auch niemand danach gefragt.
In welcher Sprache soll gedichtet werden? Baselbieter Dialäkt, Baseldytsch, Standardsprache?
Was geschieht, wenn keine brauchbaren Texte eintreffen? Das gleiche Desaster wie bei der Neuvertextung der Nationalhymne?
Wem kommen in diesem Fall die ausgelobten Preisgelder zu Gute?
Beim anschliessenden Smalltalk kamen dann doch noch Bedenken auf. Kann man auf Marschmusik heute noch unbefangen dichten? Werden Marschlieder nicht hauptsächlich von Uniformierten oder Demonstranten gesungen. Hat der gesungene 2/4‑Takt nicht eine politische Vergangenheit, an die wir uns alle noch erinnern?
Wie dem auch sei, wir wünschen dem Musikkorps eine grosse Teilnehmerzahl, der Jury lange Sitzungen und heisse Köpfe und sind gespannt darauf, was wir am 26. November 2017 hören werden.
Hier noch die Noten mit einem noch unverbindlichen Textvorschlag:
Franz Büchler
März 20, 2017
Da gibt es doch schon den Birsfälder Song, ebenfalls im 2/4‑Takt und auch den kann man uniformiert oder zivil, sitzend oder marschierend singen! Und textlich muss sich niemand verbiegen – es passt zu Birsfelden 😉