Schon als Kind frag­te ich mich, wie das gehen soll­te, „ins Neue Jahr zu rut­schen“. Ich frag­te auch die Erwach­se­nen und kann mich nur an eine „ver­nünf­ti­ge“, weil nach­voll­zieh­ba­re Ant­wort erin­nern, die aber spä­tes­tens im Lau­fe des begin­nen­den Kli­ma­wan­dels obso­let gewor­den ist. 
In den 50er-Jah­ren gab es näm­lich noch rich­ti­ge Win­ter, in Basel häu­fig zwi­schen Weih­nacht und Sil­ves­ter kräf­ti­gen Neu­schnee. Wir tru­gen eine Pelz­müt­ze mit Ohren­klap­pen und konn­ten uns mit schnee­schau­feln ein Sack­geld ver­die­nen. Vor­bild waren die Pfad­fin­der aus Enten­hau­sen, Tick, Trick und Truck. Die hat­ten aller­dings noch zusätz­lich einen Fuchs­schwanz an ihren Kap­pen, was die Arbeit bestimmt erleichterte.
Egal, damals wur­de in Bininn­gen wochen­lang die Boll­werk­stras­se zum Schlit­teln gesperrt und auf dem All­schwil­erwei­her spiel­ten wir Eis­ho­ckey, Bach­mat­ten­stras­se (BL) gegen Zie­gel­hö­fe (BS). Rut­schen, aus­rut­schen und stür­zen gehör­ten zum Tages­ge­schäft, Heli­ko­pter Müt­ter blie­ben wegen der Rutsch­ge­fahr im Hin­ter­grund, und Wiki­pe­dia gab es noch nicht.

Für Kin­der war das Aus- und Rut­schen ein Vergnügen.

Wir wün­schen allen unse­ren Leser*innen kei­nen guten Rutsch ins neue Jahr, son­dern einen guten Rutsch durch das gan­ze neue Jahr.


Hier noch, was Wiki­pe­dia heu­te zum Neu­jahrs­rutsch meint:

Zur Her­kunft von „Rei­se“ oder „Fahrt“
Im Deut­schen Wör­ter­buch der Brü­der Grimm fin­den sich neben den Erklä­run­gen für das Verb „rut­schen“ als sich „glei­tend bewe­gen“, „von frei­wil­li­gem und unfrei­wil­li­gem glei­ten“ oder „krie­chen“ auch die freie­ren Ver­wen­dun­gen des Wor­tes mit „da rutscht’ ich fort“ und „sonn­tag rutscht man auf das land“ durch Johann Wolf­gang von Goethe[3] sowie unter anrut­schen die Wen­dung „ich werd nächs­tens bei ihr ange­rutscht kommen“,[4] die auf den wohl scherz­haf­ten Gebrauch des Wor­tes im Sin­ne von „rei­sen“ oder „fah­ren“ ver­wei­sen. Einen wei­te­ren Beleg für die­se über­tra­ge­ne Bedeu­tung bie­tet Johann Andre­as Schmel­ler in sei­nem Baye­ri­schen Wör­ter­buch von 1836, der rut­schen unter ande­rem „Irgend wohin rut­schen, im Scherz: fah­ren. An Feyer­ta­gen rutscht das leb­süch­ti­ge Mün­chen ger­ne auf Bering oder ins Hes­sel­loh“ vermerkt.[5]

Für das Femi­ni­num „die Rut­sche“ ist bei den Grimms mit der Wen­dung „glück­li­che rutsch“[6] eben­falls die Bedeu­tung „Rei­se“ oder „Fahrt“ nach­ge­wie­sen. Nach Küpper[1] wird das Wort seit dem Jahr 1800 in die­ser Form gebraucht, zusätz­lich gibt er „auf Rutsch gehen“ für „auf Rei­sen gehen“ für das 19. Jahr­hun­dert an.

Die mas­ku­li­ne Form „der Rutsch“ fin­det sich bei­spiels­wei­se in der Wen­dung „guten (glück­li­chen) Rutsch“ für „gute Rei­se“ ab dem Jahr 1820. Mund­art­lich ist für Sach­sen, Thü­rin­gen und Ber­lin seit dem Jahr 1850 auch „einen Rutsch (Rut­scher) machen“ für „eine klei­ne Rei­se machen“ belegt.[7] Seit dem 19. Jahr­hun­dert steht also „der Rutsch“ für eine kur­ze Rei­se­stre­cke oder eine klei­ne­re Rei­se, wobei das mit dem Verb „rut­schen“ ange­spro­che­ne „glei­ten“ sich wohl zunächst auf eine Fahrt mit dem Schlit­ten bezog und spä­ter auf die Eisen­bahn­fahrt über­tra­gen wur­de; Küp­per ver­mu­tet daher, dass der Wunsch „guten Rutsch ins neue Jahr“ für den guten Über­gang ins Neu­jahr ein „mühe­los“ Hin­über­glei­ten „wie auf einem Schlit­ten“ andeu­ten soll.[1] Ähn­lich äußert sich Röh­rich: „Zugrun­de liegt die Vor­stel­lung des lang­sa­men, fast unmerk­li­chen Hin­über­glei­tens“ und ergänzt, dass der Wunsch auch ver­kürzt mit „Komm gut rüber!“ geläu­fig sei.[7]

Zur Her­kunft aus dem Rotwelschen
Sieg­mund A. Wolf gab in sei­nem Buch Deut­sche Gau­ner­spra­che. Wör­ter­buch des Rot­wel­schen an, der Sil­ves­ter­gruß „Guten Rutsch“ sei eine Ver­ball­hor­nung des hebräi­schen ראש השנה טוב Rosch ha scha­na tov, wört­lich „einen guten Kopf (Anfang) des Jah­res“; dar­aus sei „ent­stellt das sonst sinn­lo­se ‚guten Rutsch!‘ fro­hes Neu­jahr“. Als Quel­le gibt er „1956 berl. mdl.“ an.[8] Da sei­ne Quel­le für „Rosch ha scho­no – Neu­jahr“ Adolf Fried­rich Thie­les Werk Die jüdi­schen Gau­ner in Deutsch­land, ihre Tak­tik, ihre Eig­en­thüm­lich­kei­ten und ihre Spra­che (Ber­lin 1840) war, das – laut Wolf selbst – „von stärks­ter anti­se­mi­ti­scher Ten­denz“ sei und vor allem rein jid­di­sche Voka­beln enthalte,[9] ist nicht ganz klar, wel­che Wör­ter Thie­le dem „genu­in jid­di­schen und wel­che er dem rot­wel­schen Sprach­gut ent­nom­men“ hatte.[10] Für Wolfs Her­lei­tung sprä­che aller­dings, dass schon um die Mit­te des 18. Jahr­hun­derts das jid­di­sche „rosch“ als „Rosch“ für „Kopf“ und „Rusch“ für „Com­men­dant“ im Rot­wel­schen ver­brei­tet waren.[10]

Titel­bild
Warn­schild mit Text “Vor­sicht Rutschgefahr!”.
Die­ses Schild ist erhält­lich in den For­ma­ten 40 x 26,7 cm, 30 x 20 cm und 20 x 13,3 cm. Des­wei­te­ren ermög­li­chen die drei Mate­ri­al­va­ri­an­ten, selbst­kle­ben­de Kunst­stoff­fo­lie, Kunst­stoff und Alu­mi­ni­um­ver­bund­stoff viel­sei­ti­ge Einsatzmöglichkeiten.
Wäh­len Sie ein­fach unten auf die­ser Sei­te die für Sie rich­ti­ge Vari­an­te aus.
Alle Mate­ria­li­en sind für den Innen- und Aus­sen­ein­satz geeig­net. Sie sind abwasch­bar und UV-fest. Soll­ten Sie hier ein Schild nicht fin­den, set­zen Sie sich mit uns in Ver­bin­dung oder wäh­len die Vari­an­te “Text nach Wunsch”. Wir fer­ti­gen inner­halb kur­zer Zeit für Sie an.

© labelversand.de

Narren
Aus meiner Fotoküche 93

1 Kommentar

Kommentiere

Deine Meinung

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.