Am 12. Juli 1944, vor genau 70 Jahren also, landete auf dem Flugplatz Sternenfeld ein Bomber mit zwei beschädigten Motoren, einem zerschossenem Rumpf und durchlöcherten Flügeln. Ein viermotoriger US-Liberator-Bomber, der den Rückweg nicht mehr schaffte …
Dazu erzählte mir Christoph Gloor für das Musée sentimental folgende Geschichte:
»Mein Vater hatte hinter der Kaserne, so sagten wir dem Backsteinhaus* am Ende der Hofstrasse (heute durch einen Neubau ersetzt), einen Schrebergarten, dort wo jetzt der Robi-Spielplatz ist. Nachdem der Bomber gelandet war, traten die Flugplatzbewacher in Aktion. Dem Bomber entstieg die Crew, gekleidet in die tollen Bomberjacken: Lederjacken mit Pelz gefüttert. Daneben sahen unsere Soldaten aus wie, na ja …
Die Bomberbesatzung wurde von den Soldaten, mit dem Karabiner im Anschlag, eskortiert – Hofstrasse-Schulstrasse – ich weiss nicht mehr wohin. Aber hinter dem ganzen Züglein marschierte tapfer auch der Xandi** mit. Er hatte seine Tabakpfeife wie einen Revolver in der Hand und half mit, die unbewaffnete Bomberbesatzung in Schach zu halten.«
*Anstelle des Backsteinhauses steht jetzt ein neues Haus mit wunderbar rostiger Fassade.
**Xandi, Bühler Xandi, war ein liebenswerter, weitsichtiger und vor allem origineller Hansdampf in allen Gassen (†1959).
Und die Weisheit zum Artikel:
»You can bomb the world to pieces, but you can’t bomb it into peace.«
Michael Franti
Luis Rempert
Mai 8, 2015
Am 12 Juli 1944 beobachtete ich von unserem Wohnort in Bottmingen, auf der Anhöhe des Bruderholzes gelegen, diesen Liberator Bomber welcher zuerst das Birsigtal aufwärts flog, dann aber wieder abdrehte und Richtung Basel flog. Rauchwolken traten aus den beschädigten Teilen des Rumpfes und der Tragflächen. Kurz darauf notlandete die Maschine in Birsfelden. Da mein Götti als Offizier Zutritt zum Flugplatz hatte, durfte ich mit ihm diesen Bomber “inspizieren”, was für mich als 11 jähriger ein riesen Erlebnis war!