An der Birs lebt neuerdings eine Gans. Eine schneeweisse Gans, wie man sie von Bauernhöfen kennt, wo sie dank ihrer gellenden Stimme jeweils Wachdienst schieben. Eine Gans wie die Gänse, die mancherorts an Festtagen als Braten auf den Tisch kommen. Eine Gans wie die armen Kreaturen, denen man in gewissen Ländern schier pausenlos Brei in die Hälse stopft, um skrupellose Gourmets mit foie-gras füttern zu können. Und nun lebt eine solche Gans an der Birs – in grosser Freiheit. Sie paddelt mit den Enten im Wasser herum, passt mit ihnen gemeinsam auf die frischgeschlüpften Küken auf, lässt sich von den Wellen schaukeln, putzt am Ufer ihr Federkleid. Die Gans wirkt glücklich. Woher sie wohl kommt? Wie ist sie an die Birs gelangt? Vielleicht – und diese Version gefällt mir wirklich – ist sie ja tatsächlich vom Elsass her über die Grenze geflogen, einer Stopfleber-Farm entkommen, den Rhein hinauf so weit sie konnte. Bis sie das Birsköpfli unter sich erblickte; und den kleinen Fluss, der dort in den grossen mündet. Da wusste sie: Hier kann sie landen, hier gibt es schützende Büsche und freundliche Verwandte und genügend Futter für alle.
Möge nun die Gans noch viele Jahre vergnügt an der Birs leben, vielleicht findet eines Tages sogar ein Artgenosse den Weg dahin, wer weiss das schon…
max feurer
Mai 2, 2022
Verflixt … Da habe ich als gelegentlicher Birs-Kolumnist (https://www.birsfaelder.li/wp/tag/lebendige-birs/) tatsächlich was Spannendes verpasst 😉
Basil Stotz
Mai 2, 2022
Ich hab die Gans auch schon gesichtet!
Diego Persenico
Mai 2, 2022
Das freut mein Herz
Judith Roth
Mai 3, 2022
Kleiner Hinweis: Auf der Vogelmeldeplattform «ornitho.ch» wurde sie erstmals am 2. November 2015 in Aesch gemeldet. Die letzte Meldung aus Aesch stammt vom 12.2.2022. Dazwischen gibt es zahlreiche Meldungen, auch mit Fotos, immer im Gebiet zwischen Aesch und Dornachbrugg. Seit dem 10. April 2022 hält sie sich bei der Reddingbrücke auf.
Vermutlich wurde sie vor vielen Jahren ausgesetzt oder ist irgendwo aus einem Gehege entwichen.
Das Tierheim beider Basel hatte mit uns vom Natur- und Vogelschutverein Birsfelden schon Kontakt und hat auf folgendes aufmerksam machten
“Sollte jemand auf die Idee kommen, das Tier zu füttern (Brot, Salat), unbedingt abraten! Sobald sich rund um die Gans ein illegaler Kompostplatz bildet, der Ratten und Tauben anlockt, ist es wohl ihr Ende – und das will ja niemand.”
Thomas Scheer
Jul 19, 2022
Wegen des Fehlverhaltens der Menschen, welche diese Tiere füttern, muss dann also die Gans ihr Leben dort beenden? Das ist wieder typisch!
An der Birs wird trotz vieler badenden Kinder der Hundekot ständig liegengelassen und Tauben gefüttert (auch am Albanteich). Statt die Tiere zu entfernen, sollten wir Verantwortung übernehmen und täglich mal eine Polizeipatrouille dort vorbeigehen lassen. Von solchen sieht man aber reichlich weniger als Gänse.
Agnes
Okt 16, 2022
Leider sehe ich die Gans nicht mehr 😔 weiss jemand mehr?
Thomas Scheer
Nov 10, 2022
Stimmt! Ich habe auch hier nachsehen wollen, um mehr über ihren Verbleib zu erfahren. Also falls jemand etwas weiss… Danke
ueli kaufmann
Nov 11, 2022
11.11. Martinigans?
Hans-Jörg Beutter
Nov 13, 2022
ist ja schier ungeheuerlich, wie zu diesen weltbewegenden themen hier die post abgeht …
ich mag’s sogar noch «naturnäher»
.
fux, Du hast sie ganz gebissen
.
(fies, hm?!)