Ich kann mich nicht erin­nern, als Kind jemals einen Spielplatz besucht zu haben. Okay, im Nach­bars­garten gab es einen grossen Sand­kas­ten. 
Wir spiel­ten im Allschwiler­wald, baut­en Baumhüt­ten und impro­visierten Höhlen unter Wurzel­stöck­en. Staut­en den Doren­bach und baut­en klap­pernde Wasser­räder. Wir gin­gen mit den Ele­fan­ten des Basler Zol­li im Wald spazieren und fin­gen Kaulquappen.

Später klet­terten wir auf Baustellen herum. Zutritt für Unbefugte ver­boten. Wir wussten nicht was Unbefugte sind und das Wort Haf­tung, gehörte noch nicht zu unserm pas­siv­en Wortschatz.

Noch später roll­ten wir auf Kugel­lagern die Boll­w­erk­strasse runter, im Win­ter wurde die gle­iche Strasse zum Schlit­teln für Auto­mo­bile ges­per­rt. die Hock­ey­match­es auf dem gefrore­nen Allschwiler­wei­her, Bachmattenstrasse/BL gegen Ziegelhöfe/BS; unvergessen. Die Kan­ton­s­gren­ze fliesst zwis­chen den bei­den Strassen, das Spielfeld wurde von bei­den Mannschaften gemein­sam praepariert.

Dass wir mit den Eltern, den Nach­barn und Nach­barskindern auf der Strasse Völker­ball spiel­ten muss nicht extra beschrieben wer­den und ist heute auf Quartier­strassen nicht denkbar. Kam ein Auto, wurde das Spiel kurz unter­brochen. Bei zwei weit­eren Strassen­spie­len erin­nere ich mich nur noch an die Namen: „Hal­li-Hal­lo“ und „Uri, Schwyz und Unter­walde“. Kann noch ein Leser diese Spiele beschreiben?

Auf dem Zen­trum­splatz neben der Piazetta wurde dieser Tage ein neuer attrak­tiv­er Klein-Kinder-Spielplatz ein­gerichtet. Die Kids wer­den sich freuen, junge Frauen und Gro­sis sich­er auch. Für diese fehlen noch ein paar Sitzgele­gen­heit­en die sin­nvoller­weise zeit­gle­ich einzuricht­en wären.

Bei aller Sym­pa­thie für die Anlage, ich werde den Ver­dacht nicht los, dass wir (ich auch) das alles für die Kids bauen, weil wir ein schlecht­es Gewis­sen haben, andere Spielmöglichkeit­en zu ver­hin­dern. Und was noch schlim­mer ist, dass wir unsere Kleinkinder mit Geräten „anfix­en“, sich dere­inst gegen Bezahlung in Fit­nessstu­dios auf Sport­geräte zu set­zen, nur noch Muskeln und Gle­ichgewicht zu trainieren und die Spiel-Kreativ­ität zu vergessen.

Vor rund 4 Jahren wur­den auf dem Pausen­platz des Schul­haus Ster­nen­feld während der Schulfe­rien die Klet­terg­erüste ent­fer­nt. Über­raschend für Lehrer und Schüler. Geht da etwas?

... und weiter im Idioticon
René Regenass liest... (7)

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