Pfr. Nide­cker fährt 1935 auf der Rück­sei­te des 1926er Per­ga­men­tes in Schreib­ma­schi­nen­schrift fort (Nach­trag vom August 1935): „ … Nach­dem die vom Gemein­de­rat bean­trag­te voll­stän­di­ge Aus­sen­re­no­va­ti­on der Kir­che die Zustim­mung der Kir­chen- und Schul­guts­ver­wal­tung gefun­den hat­te, wur­de der Kirch­turm einer gründ­li­chen Unter­su­chung unter­zo­gen. Dabei stell­te es sich her­aus, dass des­sen obe­rer, aus behaue­nem Sand­stein bestehen­der Teil der­mas­sen schad­haft war, dass unbe­dingt etwas zur Siche­rung des­sel­ben gesche­hen muss­te. Ein vom Hoch­bau­in­spek­to­rat ent­wor­fe­ner Plan sah die voll­stän­di­ge Umman­te­lung die­ses obe­ren Tei­les vor­aus., wobei der Turm gerad­li­nig bis zum Helm hin­auf­ge­führt wur­de. Statt der drei bis­he­ri­gen Uhren­ta­feln, die, weil in gerin­ger Höhe befind­lich, nicht weit­hin sicht­bar waren, soll­ten deren vier in fast dop­pelt so gros­sem Aus­mas­se unmit­tel­bar unter dem Turm­helm ange­bracht wer­den. Nach Aus­schrei­bung der Arbei­ten wur­de die Erstel­lung des Gerüs­tes und die Aus­füh­rung der Mau­rer­ar­bei­ten dem Bau­ge­schäft Edmund Jour­dan in Mut­tenz, die Stein­hau­er­ar­bei­ten der Fir­ma G. Lot­ti in Birs­fel­den und die Speng­ler­ar­bei­ten (Ein­de­ckung des Turm­helms mit Kup­fer­blech etc.) Herrn J. Kauf­mann in Birs­fel­den übertragen.

Am 23. April begann man mit dem Erstel­len des Gerüs­tes … Der Turm­hahn, der sich seit sei­ner Anbrin­gung infol­ge unrich­ti­ger Kon­struk­ti­on nicht dreh­te, ist ver­bes­sert und mit einem rich­ti­gen Kugel­la­ger ver­se­hen, die defekt gewor­de­ne gros­se Kugel durch eine stär­ke­re ersetzt wor­den. Die wirt­schaft­li­chen Ver­hält­nis­se sind immer noch recht uner­freu­li­che. Die andau­ernd gros­se Zahl Arbeits­lo­ser belas­tet unsern Gemein­de­haus­halt schwer. … Nach­dem das von einer gros­sen Zahl von Stimm­be­rech­tig­ten unter­zeich­ne­te Initia­tiv­be­geh­ren, es sei die Fra­ge der Wie­der­ver­ei­ni­gung der bei­den Halb­kan­to­ne Basel­land und Basel­stadt dem Vol­ke zur Abstim­mung vor­zu­le­gen, vom Regie­rungs­rat, weil ver­fas­sungs­wid­rig, abge­lehnt wor­den war, rekur­rie­ren die Freun­de der Wie­der­ver­ei­ni­gung an das Bun­des­ge­richt. Die­ses hat den Rekurs gut­ge­heis­sen, sodass in abseh­ba­rer Zeit eine Abstim­mung statt­fin­den wird.

In Deutsch­land regiert Adolf Hit­ler, „der Füh­rer“, an der Spit­ze der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Arbei­ter­par­tei, nach­dem er im Janu­ar 1933 mit dem Amt des Reichs­kanz­lers betraut wor­den war. Im Herbst 1933 erklär­te Deutsch­land den Aus­tritt aus dem Völ­ker­bund. Die Schaf­fung einer „Reichs­kir­che“ hat schwe­re kirch­li­che Kämp­fe aus­ge­löst. Ita­li­en rüs­tet zu einem Krieg gegen Abes­si­ni­en. Die Schlich­tungs­ver­su­che des Völ­ker­bun­des blie­ben bis jetzt erfolglos.

Din Gnad, o Gott, erhal­te alles in der Wält;
Dar­um so erhalt mich ouch durch din Gnad!
Huld­rych Zwingli“

Hin­weis der Redak­ti­on: Die­ser Bericht ist somit abgeschlossen.
Wir dan­ken Chris­toph Matt für sei­ne Ausführungen.

Mattiello am Mittwoch 4/41
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