Ein Alb auf der Brust jeden Försters. Der ALB. Der Asi­atis­che Laub­holzbock­käfer. Auch Birs­felden und der angren­zende Hard­wald ist poten­zielles Käferland!

Der Kan­ton Basel-Land­schaft teilt mit:

Am Rhein­ufer­weg in Gren­zach-Wyhlen (Deutsch­land) haben Spürhunde ver­gan­gene Woche Eihüllen und eine Larve des Asi­atis­chen Laub­holzbock­käfers ALB gefun­den. Die betrof­fene Wei­de und ihre Nach­bar­bäume wer­den heute Mittwoch, 1. Juli 2015, gefällt. Nach dem Mitte März in Weil am Rhein (D) bere­its vom Käfer befal­l­ene Pap­peln ent­deckt wur­den, heisst es auch auf Schweiz­er Seite: Augen auf!

Zwei bis drei Jahre lang braucht ein Asi­atis­ch­er Laub­holzbock­käfer, bis er sich im Holz vom Ei zum erwach­se­nen Tier entwick­elt hat. Dann fliegt er durch ein kreis­run­des, 10 bis 15 Mil­lime­ter gross­es Aus­flu­gloch am Ast oder Stamm aus. Der ALB befällt Laub­bäume wie Ahorn, Birke, Pap­pel, Wei­de, Pla­tane und Rosskas­tanie. Er kann die befal­l­enen Gehölze inner­halb weniger Jahre zum Abster­ben brin­gen und gilt weltweit als ein­er der beson­ders gefährlichen Schadorganismen.

Im Mai hat das vom Amt für Wald bei­der Basel beauf­tragte Mon­i­tor­ing im Hard­wald wieder begonnen. Im Umkreis von 500 Metern um den Hafen Birs­felden wird das Gebi­et bis im Herb­st mehrmals mit Spürhun­den abge­sucht. Ausser­halb des Waldes kom­men Baumk­let­ter­er zum Ein­satz. Im Hafen wur­den im Früh­ling 2012 lebende Lar­ven und Bohrmehl im Holz von Palet­ten gefun­den. Das heisst, dass ein Asi­atis­ch­er Laub­holzbock aus­ge­flo­gen sein kann – und nun, drei Jahre später, kön­nten seine Jun­gen den Weg aus dem Holz find­en. Bis jet­zt haben die Fach­leute trotz inten­sivem Mon­i­tor­ing keine weit­eren ALB-Funde auf der Schweiz­er Seite des Rheins gemacht. Aber die Fälle von Weil und Gren­zach zeigen, dass auch in den bei­den Basel weit­er­hin Vor­sicht vor dem gefräs­si­gen Insekt geboten ist.

Das Amt für Wald bit­tet die Bevölkerung, die Augen offen zu hal­ten. In den entsprechen­den Gebi­eten hän­gen Hin­weistafeln und Kon­tak­tangaben. Weit­ere Infor­ma­tio­nen: www.neo-info.ch.

KäferPlakate

Der Asi­atis­che Laubholzbockkäfer
Der Asi­atis­che Laub­holzbock­käfer (Anoplopho­ra glabripen­nis), kurz ALB, ist eine inva­siv­er Neo­biot mit hohem Schad­po­ten­tial für die heimis­chen Laub­hölz­er. Er gilt gemäss Pflanzen­schutzverord­nung als meldepflichtiger Quar­an­tä­ne­or­gan­is­mus. Der ALB wird über­wiegend mit Ver­pack­ung­sholz aus Chi­na ver­schleppt. In den USA und Europa gibt es mehrere Befall­sorte, an denen lebende Käfer gefun­den wur­den. In der Schweiz sind dies Win­terthur (ZH) und Brünis­ried (FR). Im ver­gan­genen Jahr wurde ein gross­er Befall in Marly (FR), unweit von Brünis­ried, bekan­nt. Der Befall blieb lange Jahre unent­deckt – der Käfer kon­nte sich entsprechend gut entwickeln.

Der ALB legt seine Eier in einen dafür genagten Trichter in der Rinde von Laub­bäu­men. Die geschlüpften Lar­ven fressen zunächst im Bast der Rinde, bevor sie in einem weit­eren Sta­di­um ins Holz ein­drin­gen. Am Ende des Frass­gangs ver­pup­pen sie sich und entwick­eln sich zum Käfer. Der fer­tige Käfer bohrt ein kreis­run­des Aus­flu­gloch und begin­nt, die Rinde unver­holzter, dün­ner Äste zu fressen. Nach der Paarung begin­nt der Zyk­lus von neuem. Ins­ge­samt dauert der Entwick­lungszyk­lus etwa zwei Jahre, in unseren Bre­it­en­graden bis drei Jahre.

Steine des Anstosses?
Eckhards Lyrikecke (27)

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