Die birsfälder.li-Leserinnen und Leser haben natür­lich gemerkt, dass Don­ald Trump lediglich mit­tels “Arti­fi­cial Intel­li­gence” ver­haftet wurde und er — auch wenn er vor kurzem lau­thals vor sein­er Ver­haf­tung warnte — zurzeit nicht im Gefäng­nis sitzt, son­dern wohl in Flori­da emsig an den Vor­bere­itun­gen für seine Wieder­wahl Ende 2024 bastelt …
Jet­zt stellt sich natür­lich die Frage, was den birsfälder.li-Schreiberling bewogen hat, dem Ex-Präsi­den­ten der USA, mit dem er das Heu beileibe nicht auf der gle­ichen Bühne hat, diese kleine Online-Plat­tform zu bieten. Schaden­freude? Hoff­nung?

Keines von bei­dem, aber Besorg­nis. Die Bilder bezeu­gen ein­drück­lich, was heute KI zu leis­ten imstande ist. Zwar ver­weist die NZZ in ihrem Artikel darauf, dass man bei genauerem Hin­schauen sehr bald Ungereimtheit­en ent­deck­ten kann, aber sie prog­nos­tiziert auch, dass mit der ras­an­ten Weit­er­en­twick­lung dieser KI-Instru­mente Fake-Fotos bald nicht mehr von echt­en Fotos zu unter­schei­den sind. Das gilt auch für Videos, in denen Poli­tik­ern gefälschte Aus­sagen in den Mund gelegt wer­den, und die dank per­fek­ter Syn­chro­ni­sa­tion mit den Mund­be­we­gun­gen kaum mehr als Fälschung erkan­nt wer­den kön­nen, — wenig­stens nicht vom berühmt-berüchtigten “Otto Nor­malver­brauch­er”. Wir sind heute Wel­ten ent­fer­nt von den ersten Fotoma­nip­u­la­tio­nen, wie sie etwa Stal­in befahl, um seinen Wider­sach­er Trotz­ki in Rus­s­land aus dem Gedächt­nis der Öffentlichkeit zu elem­i­nieren. 

Man spricht heute von “hybrid­er Kriegs­führung” und meint damit u.a. auch Desin­for­ma­tions- und Pro­pa­gan­dakam­pag­nen. Es geht dabei um einen “Krieg in den Köpfen”. Dass man mit KI Medi­enkon­sumentin­nen und ‑kon­sumenten manip­ulieren kann, ist schon schlimm genug. Auf die Länge fol­gen­re­ich­er wird aber die Schaf­fung eines Kli­mas der all­ge­meinen Unsicher­heit sein, was nun tat­säch­lich wahr und was falsch ist. Das wirkt läh­mend auf die eigene Hand­lungs­fähigkeit.

1938 gelang es dem jun­gen Orson Welles, mit ein­er gefak­ten Reportage über eine Inva­sion bös­er Mars­men­schen im Radio bei vie­len Zuhör­ern Angst und Schreck­en zu ver­bre­it­en. Doch der kleine “Hal­loween-Scherz” war schnell ent­tarnt.

Heute geht es nicht mehr um Scherze, son­dern um bru­tale Macht­poli­tik. So schaffte es z.B. Rus­s­land, im Syrien-Krieg bei den Gift­gas-Angrif­f­en mit gefälscht­en Fotos und Videos die Tat­sachen auf per­fideste Weise in Frage zu stellen.
Der Bastler der gefak­ten Trump-Bilder machte sich wohl einen Spass, (Trump wan­dert anschliessend ins Gefäng­nis, flieht aber durch einen Abwasserkanal und genehmigt sich schliesslich in einem McDon­alds zufrieden einen Ham­burg­er). Aber solche KI-Spässe kön­nen sich in den falschen Hän­den in potente Manip­u­la­tion­sin­stru­mente wan­deln.

Ein aufmerk­samer birsfälder.li-Leser schick­te wertvolle Hin­weise, wie man bei Unsicher­heit, ob ein Bild echt ist oder nicht,  vorge­hen kann:

Tipps, zum Erkennen eines manipulierten oder mit einer KI erstellten Fotos

  • Wenn Sie unsich­er sind, ob ein Ereig­nis so stattge­fun­den hat, wie es auf einem Bild zu sehen ist: Suchen Sie mit Stich­worten nach poten­ziellen Medi­en­bericht­en zu dem Ereig­nis.
  • Acht­en Sie, wie oben beschrieben, auf Ungereimtheit­en und Details in dem Bild.
  • Suchen Sie, wenn möglich, nach der ursprünglichen Quelle für das Bild. Helfen kann dabei manch­mal auch eine Bilder­rück­wärtssuche. Wie die funk­tion­iert, kön­nen Sie hier nach­le­sen.

Arti­fi­cial Intel­li­gence” wird uns, ob wir wollen oder nicht, in Zukun­ft immer inten­siv­er begleit­en. Zurzeit ist der AI-Textgen­er­a­tor “Chat­G­PT” in aller Munde, gefol­gt von Google’s “Bard” und weit­eren Pro­jek­ten. Der birsfälder.li-Schreiberling beschloss vor einiger Zeit, mit Chat­G­PT einen kleinen Test durchzuführen. Das Resul­tat:
— Wenn es um Klärung von Fach­be­grif­f­en ging, war Chat­G­PT erstaunlich kor­rekt.
— Bei Biogra­phien von etwas weniger bekan­nten Per­sön­lichkeit­en (im Exper­i­ment u.a. Ignaz Trox­ler) lag die Fehlerquote etwa bei 30%.
— Abschliessend sollte Chat­G­PT Auskun­ft über den birsfälder.li-Schreiberling geben, — und dieser stellte mit Genug­tu­ung fest, dass er offen­sichtlich schon eine ganze Rei­he inter­na­tionaler Foto-Wet­tbe­werbe gewon­nen und Ausze­ich­nun­gen erhal­ten hat! Dass er sich allerd­ings auch mit bestem Willen nicht mehr daran erin­nern kann, macht ihm sei­ther gewaltig Sor­gen …

Hände weg von KI? Ich denke nicht. Das KI-Über­set­zungs-Tool DeepL ist zum Beispiel eine grosse Hil­fe, wenn es darum geht, sich in Kürze den Überblick über einen Text in ein­er frem­den Sprache zu ver­schaf­fen. Auch ist die gram­matikalis­che Kor­rek­theit der Über­set­zung von rel­a­tiv kom­plex­en Satzkon­struk­tio­nen mit ver­schachtel­ten Neben­sätzen immer wieder verblüf­fend.

Es dürfte auf das gle­iche Ergeb­nis hin­aus­laufen wie bei den Social Media: Sie brin­gen ein­er­seits nieder­ste men­schliche Instink­te zum Vorschein, kön­nen aber auch in kürzester Zeit weltweit pos­i­tive Kräfte mobil­isieren.
AI/KI hat das Poten­tial, einen per­fek­ten Überwachungsstaat mit Manip­u­la­tion­s­möglichkeit­en zu schaf­fen, neben dem sich George Orwells “1984” wie eine etwas ein­fach gestrick­te Fin­gerübung aus­nimmt. Oder sie kann uns dabei unter­stützen, eine men­schen­würdi­gere Gesellschaft aufzubauen, als sie es heute ist. Hof­fen wir es wenig­stens …

 

 

 

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