»An der Wendung der alten Strasse nach dem Hardthügel steht rechts statt des früheren Wirtshauses und Bades ‚Wilhelm Tell‘ eine schön eingerichtete Kunst- und Blumengärtnerei mit grossem
Treibhause … Vor wenigen Jahren, da das Bad noch in anderen Händen war, hatte es eine traurige Berühmtheit erlangt. Seitdem aber polizeilich eingeschritten wurde und auch der Eigenthümer sich trotz vieler Einnahmen keine Reichthümer erwerben konnte, gieng das Haus an einen anderen Mann über, der die früheren Unmoralitäten gänzlich beseitigte. Friedlich wird jetzt das Haus bewohnt und die Bewohner sind auf Verdienst und Arbeit statt auf Ausschweifungen bedacht. Die Badezimmer sind gänzlich umgewandelt und zu schönen Wohnungen erweitert und eingerichtet worden. Seither ist mehr Segen und Gedeihen darin zu finden; denn der ungerechte Heller frisst zehn Gerechte auf!«
Nach »Birsfelder Heimatkunde von 1863« von Xaver Gschwind.
Dieses Buch mit noch weiteren
interessanten Hinweisen zum Leben in Birsfelden kann man im Birsfelder Museum erwerben.
Was zahlreiche Birsfelder nicht wissen: Heute, rund 30 Hausnummern tiefer, befindet sich ein neues “Badehaus”, wie damals diskret getarnt in kleinbürgerlichem Umfeld.
Die Vorschriften haben sich geändert.“polizeilich” wird nicht eingeschritten.
Sollte jemand in Birsfelden noch immer nicht an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen sein, wird er für diesen Hinweis dankbar sein.