Simo­na Deflo­rin, seit 30 Jah­ren stellt sie Wer­ke aus in Basel, Deutsch­land und in Japan. Ihr The­ma ist immer Mensch, See­le, Exis­tenz und Iden­ti­tät. Sie zeigt die gan­ze Ska­la zwi­schen Hoff­nung, Ver­lo­ren­heit, Auf­leh­nung, Angst, Pro­test, Selbst­an­nah­me, Ent­frem­dung. Simo­na Deflo­rin zeich­net fast immer durch­drin­gen­de Augen, als Fens­ter der See­le. Getrie­ben von Sehn­sucht nach Klä­rung und Erfül­lung. Sie sehen heu­te von Simo­na Deflo­rin vier Ölbil­der, Aqua­rel­le und zehn Bil­der aus Schich­ten von Papier und Ple­xi­glas; mit­tels ihrem eige­nen Kör­per­ge­wicht zusam­men gepresst. Und Sie zeigt 25 Tusch-Skizzen.

Simo­na Deflo­rin sagt: «Ich male, damit ich mit all dem fer­tig wer­den kann, was mich umgibt.» Jedes Bild ist also ein Selbst­ver­such für Künst­le­rin. Sie ris­kiert sich mit jedem Bild. Sie sagt, sie fol­ge «kei­ner Kon­struk­ti­on, son­dern immer der Intui­ti­on». Ihre Intui­ti­on, also ihr Inners­tes, ver­bin­det und durch­zuckt alle Wer­ke mit der Ener­gie der Unbe­re­chen­bar­keit. Des­halb: Hin­schau­en. Es winkt die Chan­ce auf Erkenntnis.

Die Bil­der die­ser Künst­le­rin zei­gen Dia­log mit der See­le. Das sieht man dar­an, dass nahe­zu alle Bil­der Gesich­ter im Affekt zei­gen. Also das, was zwi­schen See­le und Gesicht pas­siert. Damit wird der geheim­nis­vol­le Pfad zwi­schen Geist und Mate­rie sicht­bar. Weni­ge Klicks auf ihrer Web­site zei­gen, dass Simo­na Deflo­rin den Nerv aus­ge­rech­net jenes Indus­trie­lan­des trifft, wel­ches uns Euro­pä­ern geis­tig am meis­ten ver­schlos­sen ist. Japan. Das shin­tois­tisch gepräg­te Japan. Japan, wo zwi­schen mit­tel­al­ter­li­chem Ahnen- und Geis­ter­glau­ben, Bud­dhis­mus und west­li­cher Wirk­lich­keits­auf­fas­sung kein öffent­li­cher Dis­kurs statt­fin­det. In die­sem Japan, stel­len Gale­rien die Wer­ke von Simo­na Deflo­rin aus Basel aus. Aus jener Stadt Basel, wo auch Her­mann Hes­se sei­ne Inspi­ra­ti­on her hat­te. Weil nun Her­mann Hes­se heu­te, also 60 Jah­re nach sei­nem Tod, in Japan meist­ver­kauf­tes­ter deutsch­spra­chi­ger Schrift­stel­ler ist, darf sich Simo­na Deflo­rin fra­gen, was die­ses für sie bedeu­ten könnte.

Wil­ly Surbeck

Mor­gen lesen sie hier: Wil­ly Sur­beck zu Ursu­la Glatz.

Fritz Brupbacher - Revolutionär zwischen allen Stühlen 9
Wochenrückblick

1 Kommentar

Kommentiere

Deine Meinung

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.