Schon mehrfach haben wir an dieser Stelle über die um sich greifende Mundartverluderung geschrieben. Hier zuletzt, als wir auf drei Schreibfehler in zwei Wörtern auf der Birsfelder „Blaggedde“ hinwiesen. Wer’s nicht glaubt oder nicht gelesen hat, klicke hier.
In einer Zeit, in der Zeedelschreiber und Värslibrinzler ihren Wortschatz auswringen und mehr oder weniger korrekt und erfolgreich gereimt zu Papier bringen, sticht so ein kynologischer Hinweis dem kritischen Beobachter notgedrungen ins Auge.
Kurz ein paar Hinweise:
Auch in der Mundart werden possesiv Pronomen klein geschrieben, woher das Y kommt, weiss der „Fäärimaa“ oder die “verschiedenen Autoren” vom “Neues Baseldeutsch Wörterbuch”, also: “miine”.
Ruedi Suter schreibt im „Baseldeutsch Wörterbuch“ „allewyyl“ mit 2 Y, im „Neues Baseldeutsch Wörterbuch“, Uni Basel + verschiedene Autoren, schreiben die verschiedenen Autoren „allewiil“ mit 2 i.
Ja, was jetzt?: Baselonische Sprachverwirrung!
Es gibt auch noch zahlreiche andere Streitpunkte, zum Beispiel das Wort Millionär, betrifft uns alle irgendwie, sei als solcher, oder als eben nicht solcher.
Ruedi Suter schreibt, Myllionär,
verschieden Autoren schreiben: Millionär.
Sicher ist, zusammengebundene Leintücher gibts bei Fluchten aus Gefängnissen, aber gewiss nicht zum Anleinen von Hunden.
Wenn es auf dem Bruderholz unbedingt Mundart sein muss, wenn es sich unbedingt reimen muss,
warum nicht so:
Vo do a lauft jetzt kaine
wyter, ooni Laine.
Übrigens, die beiden erwähnten Nachschlagwerke sind beide im Christoph Merian Verlag erschienen.
Und noch in eigener Sache: Wir werden uns bemühen die Zeedel der 3 Birsfelder-Schnitzelbängg, die, falls wir uns nicht verrechnet haben, zusammen seit 76 Jahren in der Stadt unterwegs sind, ab kommenden Dienstag hier zu veröffentlichen.
annacarla
Feb 15, 2018
Ich dachte immer, Piktogramme seien da, um Sprachprobleme zu über winden (brücken). Ein Piktogramm zu erklären, ist wie ein Witz erklären, wo niemand gelacht hat.