Apostrophiti’s

Oder: Goethe‘s Wer­ke oder der Dep­pen­apo­stroph aus der Cotta’schen Buch­hand­lung

Haben unse­re Lese­rin­nen und Leser den Fall­strick im Titel oder auf dem Titel­bild bemerkt? — Nein? 

Wir setz­ten vor­aus, dass unse­re Leser den Goe­the ein­ord­nen kön­nen, ev. sei­nen Faust ken­nen, das Schwei­gen im Wal­de oder viel­leicht wis­sen, dass der Erl­kö­nig so spät in der Nacht durch den Wald rei­tet, statt ins ROXY zu gehen. Die Apo­stro­phi­tis ist offen­sicht­lich schon eine sehr alte Krankheit.

Auf der Titel­sei­te der Gesamt­aus­ga­be der Wer­ke Goe­thes, her­aus­ge­ge­ben von der Cott­aschen Buch­hand­lung, im Jah­re 1827, war bereits infi­ziert. Zwei mal Schlug das Virus auf der Titel­sei­te der Werk­aus­ga­be zu, somit auch auf uns­rer Titelillustration.

Ganz ein­fach, die bei­den Apo­stro­phen auf der Titel­sei­te der Goe­the­schen Gesamt­aus­ga­be sind gram­ma­ti­ka­lisch nicht kor­rekt. Sei’s drum, der Dep­pen­apo­stroph hat sich pro­mi­nent durch­ge­setzt. So fin­det man zum Bei­spiel im Media­Markt: LP’s, CD’s, DVD’s und natür­lich auch Handy’s. 

Es gibt auch immer wie­der sol­chen sprach­li­chen Ober­quatsch, der aller­dings nicht in Birs­fel­den foto­gra­fiert wurde.

Aber auch auf der Birs­fel­der „Fla­nier­mei­le“ fin­det sich das Dep­pen­vi­rus. (Übri­gens. das Wort Dep­pen­apo­stroph ist nicht unse­re Wort­schöp­fung. Sie kön­nen es goo­geln und erfah­ren, dass die­ser Aus­druck inzwi­schen ein fes­ter Begriff ist.) 

Aber zurück zur Birs­fel­der Flaniermeile:

Und wer’s genau wis­sen will:

Und jetzt wis­sen Sie’s: Was ist korrekt?:

A Florian’s Recherche,
B oder Flo­ri­ans Recherche,
C oder; die Recher­che von Florian?
D Franz’s Fotos,
E oder Franz’ Fotos,
F oder; die Fotos von Franz?
G Ueli’s Kolumne,
H oder Uelis Kolumne,
I  oder; die Kolum­ne von Ueli?
J Max’s Serie,
K oder Max’ Serie,
L oder; die Serie von Max?
M Diego’s Leserbrief,
N oder Die­gos Leserbrief,
O oder; der Leser­brief von Diego?

und zu guter letzt:

P Christoph’s Kommentar,
Q oder Chris­tophs Kommentar,
R oder; der Kom­men­tar von Christoph?

Und noch für alle, die fol­gen­der Buch­sta­ben­fol­ge  C/F/I/L/O/R den Vor­zug gege­ben haben, gilt:

Die Weis­heit:

Der Dativ ist dem Geni­tiv sein Tod
Bas­ti­an Sick