Es schneyelet es beyelet, es goot ä kiele Wind,
D Mädels lege Händ­schen a und Jungs, die laufe geschwind.

WAS STIMMT  HIER  NICHT???

Klar, oder? Friener het me gsait: „soone Saich, und hit sait me Scheisse“.

Let­ztes Woch­enende habe ich mich wieder ein­mal durch län­gere Zeit nicht geöffnete Face­bookein­träge gele­sen. Gute Fre­unde (klar, auch Fre­undin­nen, sog­ar die Mehrheit), ehe­ma­lige Schüler, Parteipräsi­den­ten, Gemein­derätin­nen, Nation­al­räte, und Nach­barn ent­blö­den sich nicht, ihre Beiträge, Aufrufe, Kom­mentare und Erk­lärun­gen in Mundart zu schreiben. Sie meinen, dass sie sich auf Face­book oder son­st wo schriftlich äussern müssen. Sie schreiben Mundart, obwohl sie das nie gel­ernt haben, nicht können.
Lassen wir das, ich mache derzeit eine Samm­lung von Schreibfehlern, häu­fig total unles­bar und nur aus dem Zusam­men­hang ver­ständlich. 

Abge­se­hen von ein­er gän­zlich anderen Satzstel­lung, als in der deutschen Stan­dard­sprache, hier drei Tips für die Mundart-Schreib-Fetis­chis­ten auf Facebook:

Kein Imper­fekt, kein Gerundi­um, kein Dehnungs‑H. Damit wäre schon alles um einiges les­bar­er. Die vier ver­schiede­nen Is (i,ii, y,yy) ist dann etwas für Fortgeschrittene.

Das gilt nicht nur fürs Baseldytsch, son­dern für alle ale­man­nis­chen Mundarten.
Bei den Deutschwal­lis­ern ist die Tol­er­anz­gren­ze etwas höher.

Und die Weisheit zum Beitrag:

Es heisst: “Reden, wie einem der Schn­abel gewach­sen ist, nicht Schreiben!”

Anton Roth

Die Europäische Menschenrechtskonvention, Teil 6: Das fiktive Plakat 2
Mattiello am Mittwoch 4/39

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