Es schneyelet es beyelet, es goot ä kiele Wind,
D Mädels lege Händschen a und Jungs, die laufe geschwind.
WAS STIMMT HIER NICHT???
Klar, oder? Friener het me gsait: „soone Saich, und hit sait me Scheisse“.
Letztes Wochenende habe ich mich wieder einmal durch längere Zeit nicht geöffnete Facebookeinträge gelesen. Gute Freunde (klar, auch Freundinnen, sogar die Mehrheit), ehemalige Schüler, Parteipräsidenten, Gemeinderätinnen, Nationalräte, und Nachbarn entblöden sich nicht, ihre Beiträge, Aufrufe, Kommentare und Erklärungen in Mundart zu schreiben. Sie meinen, dass sie sich auf Facebook oder sonst wo schriftlich äussern müssen. Sie schreiben Mundart, obwohl sie das nie gelernt haben, nicht können.
Lassen wir das, ich mache derzeit eine Sammlung von Schreibfehlern, häufig total unlesbar und nur aus dem Zusammenhang verständlich.
Abgesehen von einer gänzlich anderen Satzstellung, als in der deutschen Standardsprache, hier drei Tips für die Mundart-Schreib-Fetischisten auf Facebook:
Kein Imperfekt, kein Gerundium, kein Dehnungs‑H. Damit wäre schon alles um einiges lesbarer. Die vier verschiedenen Is (i,ii, y,yy) ist dann etwas für Fortgeschrittene.
Das gilt nicht nur fürs Baseldytsch, sondern für alle alemannischen Mundarten.
Bei den Deutschwallisern ist die Toleranzgrenze etwas höher.
Und die Weisheit zum Beitrag:
Es heisst: “Reden, wie einem der Schnabel gewachsen ist, nicht Schreiben!”
Anton Roth
ueli kaufmann
Okt 9, 2018
Felix Rudolf von Rohr schreibt mir privat, dass Hyt “Häute” bedeutet (Plural von Haut) und hit eben heute. Recht hat er zusammen mit Rudolf Suter. Und die Frage nach dem i,ii,y,yy,ie ist nach wie vor den Fortgeschrittenen vorbehalten, was zu beweisen war. Danke Felix
annacarla
Okt 9, 2018
Dialekt/Mundart kann ich so oder so nicht lesen. i‑Probleme kenne ich nicht. Was mich überrascht, dass auf eurem Titelbild die Frauen singen und kommentarlos einem Rattenfänger nachlaufen.
Und die Geschichte mit den Handschuhen und dem „geschwind“ laufen gegen die Kälte ist auch nicht gegendert.